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Namibia - D.U.R.S.T.

Installation D.U.R.S.T. in der Krypta des Antikolonialdenkmals "Der Elefant" in Bremen, 11. August 2009.
> Konzept D.U.R.S.T. >>> PDF


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Interview Radio Bremen 2009


"Der Elefant", Bremen 2009

"Was erlebt der Besucher in dieser Installation?"

Aus der Rede von Prof. Dr. Jutta Berninghausen – Konrektorin Internationales an der Hochschule Bremen am 11. August 2009 >>> PDF

"Im sakral-anmutenden Raum liegt ein leichter Geruch von Weihrauch. Zentral sieht man ein Tafelbild, das sich aus 100 Ausschnitten von Coca-Cola-Werbungen aus Namibia zusammensetzt. Davor liegt der langgestreckte Altar, dessen Oberfläche eine Generalstabskarte bedeckt, in deren Mitte grafisch ein Schachbrett herausgearbeitet ist."

Ausstellung D.U.R.S.T. in der Krypta des Elefanten

Einladungskarte zur Installation.

"0702 - CokeConqueror_05", 2005, Edit 3/3, 100x100cm, Inkjet auf Leinen auf Keilrahmen. Die Sammlung von 10x10 Bildausschnitten aus Coca-Cola Werbungen wie sie über ganz Namibia verteilt sind erzeugt ein neues Bild der Logos, Typografie und Farben Rot/Weiss. Dieses optische Rauschen überzieht das Land wie ein Netz.

„Coca-Cola“ steht bei Michael Weisser für die neuen, lautlosen Eroberer, die als globale Markenartikel das Land einnehmen, ja es bereits eingenommen haben. Coca Cola steht als Symbol für die Werte der Industrienationen, für Wohlstand und Komfort, an dem auch die namibische Bevölkerung Teil haben will. Zugleich steht Cola auch als Symbol für die Ausbeutung des Landes durch global operierende Firmen, sowie für die wirtschaftliche Abhängigkeit des Landes."

Wasserstelle gegen "DURST" in Namibia

Inszenierung des Schlachtfeldes der deutschen Schutztruppen gegen die Herero in Namibia 1904 auf dem Steinaltar in der Krypta. Siehe: Lageskizze vom Waterberg 1904 >>> GIF

Schlachtfeld mit Weingläsern, gefüllt mit Rotwein und mit Cola-Gläsern, gefüllt mit dem Original-Wasser aus einer Quelle vom Waterberg/Namibia (dem Schlachtfeld der deutsche Truppen im Kampf 1904 gegen die Herero).
Siehe: Vernichtungsbefehl >>> PDF

"Auf den 64 Feldern stehen sich zwei Reihen von jeweils 8 Gläsern gegenüber. Eine Reihe Weinkelche, gefüllt mit Rotwein als dem Blut Christi, das durch die frühen Missionare nach Namibia gebracht wurde. Die andere Reihe sind Gläser, gefüllt mit Wasser, dem Getränk der Menschen vor Ort."

"Die auf der Stirnseite des Altars herausgemeißelte Inschrift „unseren Toten“ hat der Künstler durch ein Spruchband mit den Worten „allen Getöteten“ ersetzt. Unterstützt wird dieses Totengedenken mit musikalischen Ausschnitten aus einem „Requiem für analoge Seelen“, das Michael Weisser im Jahr 1989 unter dem Titel „Heaven to Hell“ mit seiner elektronischen Musikformation „software“ produziert hat.
Auf den kleinen Steinsockeln, die aus den Wänden der 12-eckigen Krypta ragen, stehen Coca-Cola-Gläser, die mit Sand gefüllt sind, auf dem jeweils ein Grablicht leuchtet.
Die Symbolik dieser Installation erschließt sich dem Zuschauer auf Anhieb. Was man nicht ahnt ist, dass die Wassergläser tatsächlich mit Brunnenwasser aus dem Ort Okakarara am Waterberg gefüllt sind und der Sand wirklich von dem Ort des Schlachtfeldes am Waterberg stammt. Auch die Colagläser stammen aus Nambia. Michael Weisser war im Jahr 2005 dort und hat unter anderem in der Omahekewüste und am nahe gelegenen Waterberg fotografiert und Schallaufnahmen gemacht."


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